London: Der Hype der Chinesen für teure Waren hat der britischen Luxusmarke
Burberry einen überraschend hohen Umsatz beschert. In den vergangenen sechs
Monaten bis Ende März stiegen die Erlöse um neun Prozent auf 1,12 Milliarden Pfund
und damit etwas stärker als von Analysten erwartet, wie die Traditionsmarke am
Mittwoch mitteilte. Zwar sei die Zahl der Kunden im Riesenreich gesunken, die
Reichen hätten aber mehr für ihre Einkäufe ausgegeben. Noch im September hatte
Burberry die gesamte Luxus-Industrie mit einer Warnung vor der geringeren
Kauflust der Chinesen geschockt.
Auf vergleichbarer Verkaufsfläche lag das Umsatzplus bei sieben Prozent, mit zweistelligen
Wachstumsraten in China und Hongkong. Im laufenden Geschäftsjahr will der für seine Karo-
Muster bekannte Hersteller von Bekleidung und Accessoires durch neue Geschäfte den
Einzelhandelsumsatz im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich steigern. Burberry-
Aktien notierten nach der Bilanzvorlage an der Londoner Börse 4,5 Prozent im Plus.
PRADA, GUCCI & CO.Chinesische Touristen kaufen Luxus-Läden leer
Für viele chinesische Touristen ist Einkaufen wichtiger als Europas Sehenswürdigkeiten.
Anleger enttäuscht. Mit einem Umsatzwachstum von drei Prozent fiel das Plus der Mode- und
Ledersparte so niedrig wie zuletzt 2009 aus. Auch im Vergleich zu anderen Luxusmarken steht
Burberry offenbar gut da: Bei einer Reuters-Umfrage unter 23 Markenherstellern wie Gucci,
Hermes und Jimmy Choo berichtete jeder zweite Händler von einer gesunkenen Nachfrage
durch Touristen, vor allem aus Asien.
